Wortkarten

Welche Macht die Buchstaben haben und was das Lesen eigentlich ist, erkennt man zuerst an subjektiv bedeutsamen, an generativen Wörtern.
Oft sind das der eigene Name und die Rufnamen in der Familie.
Für die Schule, wo viele Kinder in einer Gemeinschaft zusammen lesen lernen, braucht man da Wörter, die für alle eine gemeinsame, geteilte Bedeutung haben – aus dem Zusammenleben und -lernen in der Schule oder aus der Alltagsumwelt der Kinder.

Bekommt man diese Wörter als Wortkarten in die Hand, und dazu einen festen Umschlag, um sie darin aufzuheben, werden sie handgreiflicher, sicherer Besitz.
Findet man sie an anderer Stelle – an der Tafel, im ABC-Buch, in einem Gedicht, im Alltag außerhalb der Schule – wieder, wird allmählich die Funktion der Schriftsprache klar.

Die ersten 8 Wortkarten sind – handgeschrieben – auf einem Blatt Karton gedruckt, das für die Kinder zerschnitten werden muss. Jede Karte ist halb so groß wie eine Postkarte.
Wort, Welt, wir, Wippe, Wolle, Wolke, Sonne, Mond.
Für 20 weitere Wörter kommen leere Wortkarten mit. Auf die kann die Lehrerin nach und nach die Wörter schreiben, wie sie in ihrem Unterricht in ihrer Klasse sinnvoll sind.

Damit jedes Kind die Karten, die es schon bekommen hat, gut aufheben und bereithalten kann, bekommt es dafür einen sehr festen Umschlag. Auf den hat die Lehrerin ein Wort geschrieben: Wort. Später, wenn nicht mehr nur das Wort >Wort< im Umschlag steckt, kann jedes Kind mit zwei Pünktchen über dem o und mit e und r die Mehrzahl daraus machen.

Abb. Umschläge mit Kartenmenge