Romane
Ranzenbücher
Kinderromane, Geschichten so lang wie ein dickes Buch, sind ideale Ranzenbücher.
Man hat immer eins davon dabei und kann darin lesen, wenn man zum Beispiel mal
warten muss.
Und es gehört gewiss zu den wirksamsten Lesefördermaßnahmen,
wenn die Lehrerin dafür sorgt,
dass ein Kind, das gerade ganz tief in sein
Buch versunken ist, ein Weilchen weiter lesen darf,
obwohl sie die anderen vor
der Tafel versammelt.
Psssst! Er liest! Lasst ihn mal!
Wenn sie ihm später das, was er versäumt hat, rasch erklärt,
wird er es sicher besser auffassen können, als wenn sie ihn in seiner Lektüre
unterbrochen hätte.
Und ihr Respekt vor seinem Leseinteresse wird drei Beziehungen stärken:
die zwischen Kind und Lehrerin, die zwischen Kind und Buch und die zwischenLehrerin und Buch.
Ich jedenfalls würde mich für das Buch interessieren, das dieses Kind derart fesselt.
Das Selberlesen ganzer Romane wird natürlich auch befeuert, wenn es immer
einen Roman gibt,
den die Lehrerin für alle vorliest, am besten zu regelmäßig wiederkehrenden Gelegenheiten.
Sich selbst tut sie
damit den größten Gefallen, denn
die Resonanz, die das Vorgelesene bei den Kindern findet, verstärkt dessen Resonanz bei ihr selbst.
Damit jeder all die guten Kinderromane, die unseren Lesekindern überall
zu wünschen sind, in Buchhandlung oder Bibliothek finden kann, wird hier
demnächst eine Liste mit Titeln und kurzen Besprechungen erscheinen.
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