Der Unterricht


Das Lesen und das Schreiben 
sollten in der Grundschule so weit wie möglich 
mit den wirklich anwesenden oder schon vertrauten Gegenständen und Situationen verbunden werden, also vor allem 
mit dem Leben der Kinder in der Schule 
und dem Sachunterricht. 
Mal geht der Unterricht vom Sachthema aus 
und vertieft es durch Arbeit an der Sprache,
ein andermal geht er von Buchstaben, Wörtern oder Texten aus 
und sucht die dazu gehörenden Gegenstände und Umstände auf.


Reichtum und Faszination solchen Unterrichts entfalten sich in der Mehrperspektivität,
in der natürlichen Vielfalt der Perspektiven
auf die Gegenstände des Unterrichts,
die Kinder und LehrerIn täglich mitbringen.

Daraus ergibt sich immer wieder
eine Fülle des Augenblicks,
die alle beglückt, die daran teilhaben.
Und diese Fülle ist dann
in den Wörtern und Texten aufbewahrt,
die sich auf anfangs leeren, weißen Seiten
niederlassen und aufgehoben werden.

 
Wie das im einzelnen, konkreten Fall aussieht, kann hier nicht beschrieben werden.
Das Lehrerhandbuch zu Wort * Welt * wir gibt zwar Anregungen, 
will aber die Lehrerin nicht bevormunden und nicht verleiten,  vom Blatt zu unterrichten.
Der Unterricht soll das Projekt der Person sein, die ihn gegenüber den Kindern verantwortet.
Das ist nur möglich, wenn sie frei ist, die Kinder und die Situation offen wahrzunehmen,
zu bedenken und beweglich darauf zu reagieren.

Natürlich ist Freiarbeit wichtig,
Phasen, in denen die Kinder allein
oder mit PartnerInnen arbeiten,
aber nur ein Teil der Freiarbeit
befasst sich mit fertigen Übungen.
Da wird etwa im LESEKURS
ein bestimmtes Pensum bewältigt
oder etwas wird punktuell formal trainiert.
Oft aber gibt es Aufgaben,
die vertiefen und erweitern, was
alle miteinander erlebt, erkundet,
herausgefunden oder erarbeitet haben
oder was die Lehrerin allen als Erfahrung
oder Übung verbindlich verordnet hat.

Kinderlogische Ritualisierungen, d.h. gleich bleibende Abläufe für wiederkehrende Situationen und Aufgaben erleichtern die Arbeit für Kinder und LehrerIn und verstärken das Licht, 
das der Unterricht auf seine Gegenstände richtet.

Wer sich entscheidet,
im kommenden Schuljahr mit seinen Kindern nach Wort * Welt * wir zu arbeiten, 
bekommt für die ersten sechs bis acht Wochen einen Idealplan. 
Folgt man dem, so gut es in der jeweiligen Situation geht, 
und nimmt die dabei gemachten Erfahrungen ernst, 
kennt man die Kinder und die Möglichkeiten und kann danach ganz selbstständig weitermachen.

Zuerst passt man sich dem Konzept an, 
dann findet man darin seine eigenen Formen und Freiheiten.
Das hat sich immer wieder bei AnfängerInnen und UmsteigerInnen bewährt.

Im Download eine Übersicht über die Schritte, mit denen jeder Buchstabe zum Freund
und die Klasse zu einer heiteren, lebendigen, buchstabenliebenden Gemeinschaft wird.
Wichtig: Im Laufe der Zeit muss der Aufwand dafür immer geringer werden, sonst wird es fade!

Download: Zu jedem Buchstaben bekommen die Kinder ... (PDF, 66kB)
Download: Guter Unterricht (PDF, 32kB)