Der Lesespaziergang Wenn es der Schule gelingt, Die zeitraubende Gründlichkeit, mit der ein Kind dann dabei
bleibt, Viele Eltern möchten ihr Kind beim Lesenlernen unterstützen. Max, seit sieben Wochen in der Schule, ist mit seiner Mutter beim Hausaurzt, weil er vielleicht schlecht hört. Die Mutter berät sich mit dem Arzt. Max hat sich an dessen Schreibtisch gelehnt und schaut sich darauf um. Da saugen sich seine Augen am Titel eines Buches, das dort liegt. Er murmelt etwas, dann unterbricht er den Arzt triumphierend: Da steht Kinder! Du sollst doch nicht ..., will ihn die Mutter rügen. Bravo! sagt Dr. Holzer, du kannst ja lesen! Stimmt! lacht die Mutter, der das eben noch nicht ganz klar war. Wenn Kinder anfangen, überall in ihrer Umwelt Schrift zu entdecken und zu enträtseln, brauchen die Erwachsenen, mit denen sie unterwegs sind, Verzicht auf ihr eigenes Tempo. Oft müssen sie stehen bleiben und abwarten, bis etwas erlesen ist: EINFAHRT, AUSFAHRT, WÄSCHEREI ... Beim Frühstück verharrt Gabis der Löffel in der Luft, weil ihre
Augen hängen geblieben sind und nicht loslassen, bis sie gelesen hat, was
auf dem Glas steht. Warum steht auf dem Glas KONFITÜRE
drauf? Da ist doch Marmelade drin! Lese-Spaziergänge sind interessant auch für die
Erwachsenen, |