Das Konzept
Wort * Welt * wir ist ein Konzept für das Lesen- und Schreibenlernen.
Die darin vorgesehenen didaktisch begründeten
Lern- und Vermittlungs-Methoden
sollen immer auch einen pädagogischen Sinn haben.
Das ist wichtig, weil das Lese- und Schreibenlernen und das Lesen- und Schreibenkönnen
so immer auch der Entwicklung sozialer Persönlichkeiten dienen kann,
die
sich im Miteinander ihrer Klasse oder Gruppe einfinden
und dabei an Selbstbewusstsein
und individueller und sozialer Stärke gewinnen.
In der Arbeit mit Wort * Welt * wir können LehrerInnen sich so engagieren,
dass der Unterricht zu ihnen selbst und ihren Schulkindern passt
und mehr und mehr ihr ganz eigenes Projekt wird.
Erschöpfung und Überdruss im Abarbeiten fremder, fertiger Vorgaben oder
im Mangel an allen erkennbarer, verlässlicher Struktur des Lehrens und Lernens
können vermieden und Freiheit und Ordnung ausbalanciert werden
Für die ersten sechs bis acht Wochen bekommen sie einen Planvorschlag
Tag für Tag,
um ihnen die Bewältigung des Hunderterlei dieser Zeit zu
erleichtern.
Danach genügt ihnen in der Regel das Handbuch als Ratgeber bei Bedarf
und der eigene Gedanken- und Einfallsreichtum.
Vertiefung im kollegialen
Gespräch kann eine wunderbare Ergänzung sein.
Die Kinder erfahren vom ersten Tag,
dass es beim Schriftspracherwerb um sie selbst,
um ihre Erlebnisse, Erfahrungen, Interessen und ihre Sprache geht,
und
dass sie etwas können und beständig dazulernen.
Die Lehrerin/der Lehrer ist die zentrale Person des Unterrichts,
die ihre Verantwortung deutlich wahrnimmt und
so weit wie möglich mit den
lernenden Kindern teilt,
sie ihnen aber auch ganz überlässt, wo das sinnvoll ist.
Die Schriftsprache wird eingeführt als kulturelles Erbe,
als mit der
unmittelbar erlebten Wirklichkeit der Kinder verknüpft
und als Medium eines unendlichen Reichtums in der Literatur.
Der Unterricht ist im glücklichen Fall ein Dreifacher
Dialog
zwischen Kindern, Lehrerin und Schrift-Welt.
Die Lese-Ecke hält von Anfang an Gedrucktes
aller Arten
zum freien Lesen und Anschauen bereit und
ist ein Ort des Rückzugs
ins individuelle Lesen.
Der Lese-Spaziergang ist das Lesen
der Kinder in ihrer Alltagswelt.
Er bleibt nicht dem Zufall überlassen, sondern wird zur Aufgabe,
die dem Schullernen handfesten, alltäglichen Sinn gibt.
Die Familien sollen nicht vom Leben und Lernen des
Kindes in der Schule ausgeschlossen,
sondern dafür interessiert und sinnvoll damit verbunden werden,
nicht aber mit unerledigten Aufgaben der Schule belastet zu werden.
Mit achtsam schreiben lernen ist eine besondere Unterstützung
für Kinder mit anderer Familiensprache vorgesehen.
Die Prüfkriterien für Schriftspracherwerbs-Konzepte im Download sind ein
Versuch,
etwas bereitzustellen, mit dem man begründete Entscheidungen
für
eine Fibel oder ein fibelfreies Konzept fällen kann,
ohne es schon erprobt
zu haben und ohne auf Werbebotschaften vertrauen zu müssen.
Diese
Prüfkriterien sind an dem orientiert,
was bei der Entwicklung von Wort
* Welt * wir bedacht wurde
oder sich in seiner Praxis als bedeutsam erwiesen hat.
Die
Wichtigkeit einzelner Aspekte wird von anderen sicher unterschiedlich beurteilen.
Kritische
Kommentare zu den Prüfkriterien sind hochwillkommen.
Download: Prüfkriterien
für Konzepte, Bücher und Materialien für den Schriftspracherwerb
(PDF, 66kB)
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